„Wie finden wir zurück zu Engagement, Loyalität und Begeisterung?“ Diese Frage beschäftigt Unternehmen und Führungskräfte. Die Frage der Mitarbeiter ist aber: „Wieso arbeiten wir eigentlich hier?“ Die Versuchung ist groß, darauf mit verstärkten Kontrollen zu reagieren. Der erfolgreiche Weg führt aber über gegenseitiges Verständnis zu einem Klima des Vertrauens.

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Rund ein Zehntel aller Mitarbeiter in deutschsprachigen Ländern ist demotiviert. Sie machen nur Dienst nach Vorschrift oder befinden sich im Zustand innerer Kündigung. Für jedes Unternehmen laufen dabei riesige Kosten an. Die Untersuchungen variieren etwas in der angegebenen Schadenssumme. In ihrer Grundaussage stimmen sie aber überein.

Was also kann man tun, um diese Situation zu verbessern?
Wie kann man das ändern?
Wie finden wir wieder zurück zu Engagement, Loyalität und Begeisterung?

 

Was können wir tun?

 

Erste Grundregel der Kommunikation ist das Verstehen des Anderen. Denn solange man den anderen als Gegner sieht, einen, den man bekämpfen muss, weil man davon ausgeht, dass er einem etwas wegnehmen will, solange wird sich nichts verbessern.

Oft reicht das Verstehen. So im Falle eines kleinen Unternehmens, wo sich Eigentümer und Mitarbeiter in einem Stellungskrieg eingegraben hatten. Die Mitarbeiter meinten alles zu tun, um das Unternehmen voranzubringen. Gleichzeitig warfen sie dem Chef vor, sie ständig zu manipulieren.

Auf der anderen Seite stand der Chef, der eigentlich das Wohl seiner Mitarbeiter im Auge hatte und sie deshalb gelegentlich zum Abendessen einlud. Die Teilnahme war erwünscht im Sinne der gemeinsamen Entwicklung. Die Mitarbeiterschaft empfand das jedoch als Zwang. Ernst gemeinte Gesprächsversuche schlugen fehl. Er war enttäuscht, dass seine Leute nicht wie erwartet reagierten. Sie ließen sich zwar das Essen bezahlen, am Miteinander änderte sich aber nichts. Der Chef stand nach wie vor einer Wand der Ablehnung gegenüber, fühlte sich ausgeschlossen und vereinsamte.

 

Es ist nicht so schwer – wenn man weiß wie!

 

Wenige Stunden genügten, um die beiden Seiten einander näher zu bringen. Das Geheimnis bestand in der Entwicklung gegenseitigen Verständnisses. Zuvor hatten beide Seiten geglaubt, von der jeweils anderen ausgenützt zu werden. Als sie begannen das Menschliche im Anderen zu erkennen, konnten sie dessen Absichten und Gefühle deuten. Sie begannen zu verstehen.

Im selbsen Ausmaß wie Verständnis wuchs, verschwanden gegenseitige Vorwürfe.

In größeren Organisationen sind die Zusammenhänge komplexer. Die Grundthemen bleiben allerdings dieselben. Die Organisationsgeschichte, die schiere Anzahl an Menschen oder auch die Verschiedenheit von Standorten und Aufgaben sind Faktoren, welche die Wahl der geeigneten Mittel bestimmen.

Dahinter verbirgt sich jedoch stets dieselbe Aufgabe: gegenseitiges Verstehen!
Denn nur dann kann Vertrauen gedeihen!

 

Vertrauen wächst auf dem Humus gegenseitigen Verstehens


Wer etwas verbessern will, muss einige Schritte in den Schuhen des Anderen gehen.
Nur dann ist der entscheidende Schritt auf den anderen zu möglich.

Gelingt das nicht, ist die natürliche Konsequenz, dass gegenseitig Mauern und mentale Verteidigungslinien hochgezogen werden. Das hilft niemandem, verstärkt aber alle Probleme, die durch Missverstehen und ungeeignete Kommunikation entstanden sind. Immer raffiniertere Kontrollsysteme werden dann gekauft und hochgezogen. Ihr herausragendstes Ergebnis ist jedoch stets das weitere Absinken von Engagement. Darauf folgt dann eine Verfeinerung der Kontrolle, usw.

 

Wir haben uns entscheiden für den Weg des Vertrauens!

 

Vertrauen und Kontrolle schließen einander aus. So etwas wie "kontrolliertes Vertrauen" oder "vertrauensbasierte Kontrolle" gibt es nicht. Kontrolle ist immer das Ergebnis von Misstrauen und nicht ihre Voraussetzung. Das wird vielfach missverstanden.

Jede Organisation und jede Führungskraft trifft für sich die Entscheidung, ob sie sich für Vertrauen oder für Kontrolle entscheidet. Das ist eine Grundsatzentscheidung

Wir von Kulturdesign haben uns entscheiden für den Pfad des Vertrauens. Seit Jahrzehnten entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden und Klienten Wege zu gegenseitigem Vertrauen in der Organisation und unterstützen die Implementierung und die Stabilisierung der Veränderung. Wir geben unser Wissen weiter und festigen das Bemühen von Führungskräften und Unternehmen, eine Kultur des Vertrauens, der Begeisterung, gegenseitigen Verständnisses und wechselseitiger Unterstützung zu entwickeln und zu pflegen.

Um geeignete Wege designen zu können, muss man die Denkmodelle erkennen, welche in die oben erwähnte Wüste des Engagements geführt haben. Die nächsten Beiträge in diesem Blog werden deshalb einige dieser grundlegenden Denkmodelle erörtern und sich mit der eigentlichen Natur des Menschen und seinem organischen Zusammenleben beschäftigen.